Unihertz Luna-Test
In diesem Artikel berichten wir über unseren Testbericht zum Unihertz Luna, dem neuen 4G-Android-Handy des chinesischen Herstellers mit viel Speicher und langer Akkulaufzeit. Allerdings wäre Unihertz nicht Unihertz, wenn man sich mit dem Design des Luna nicht in irgendeiner Weise von der Konkurrenz abheben würde. Wie bei allen anderen Smartphones des Herstellers dreht sich auch beim Luna alles um eine oder mehrere Besonderheiten.
Inhaltsverzeichnis / Table of contents
Neben mehreren RGB-LED-Streifen auf der transparenten Rückseite bietet das Luna außerdem vier Kameras, eine Vielzahl von Sensoren, einen Infrarotsender und eine Entsperrung per Gesichtserkennung und Fingerabdruck. Auch die Systemhardware kann sich mit einer 2,2-GHz-8-Core-CPU, 256 Gigabyte Datenspeicher, einem 2400 x 1080 Pixel großen LCD-Display und 8 Gigabyte Arbeitsspeicher durchaus sehen lassen.
Allerdings muss das Luna im Vergleich zu anderen Modellen und Herstellern einige funktionale Abstriche hinnehmen. Welche das sind und wie sich das 4G-Handy im Alltag schlägt, verraten wir Ihnen in diesem hoffentlich informativen Testbericht.
Ein silberfarbener Karton beherbergt den Lieferumfang des Unihertz Luna. Im Wesentlichen besteht dieses aus dem Handy, seiner Schutzhülle und dem Ladegerät. Das kleine Werkzeug zum Öffnen des SIM-Kartenslots liegt im selben Umschlag wie die Bedienungsanleitung.
Unihertz verkauft den Luna in Schwarz und Weiß. Das Gehäuse misst etwa 17 x 8 x 1 cm und eignet sich insbesondere aufgrund seines Gewichts von knapp 300 Gramm nicht unbedingt für ausgedehnte Outdoor-Aktivitäten. Seine vier Ecken oben und unten sind mit einem Radius von etwa 1 cm abgerundet, während die Seiten flach gehalten sind.
Die Kameralinsen auf der Rückseite ragen etwa 1,5 mm aus der Oberfläche heraus. Durch die transparente Rückplatte ist ein auffällig gestaltetes Panel zu sehen, dessen Formen und Muster vermutlich an ein fiktives Industriedesign angelehnt sind. Eingerahmt von der Rückwand befinden sich außerdem die 5 überwiegend geschwungenen RGB-LED-Streifen, die über das Betriebssystem ein- und ausgeschaltet und individuell angepasst werden können.
Das Display des Luna ist bereits ab Werk mit einer leider hartkantigen Schutzfolie ausgestattet, die sich bei der Nutzung gelegentlich haptisch unangenehm bemerkbar machte. Auch die Schutzfolie weist in unserem Fall im unteren Drittel eine unschöne horizontale Vertiefung auf. Eine weitere Schutzfolie und Reinigungstücher liegen dem Luna bei. Die 32-Megapixel-Frontkamera befindet sich in der oberen linken Ecke des Displays, mittig darüber befindet sich die schmale Öffnung des Lautsprechers zum Telefonieren.
Der Rahmen beherbergt an der Unterseite den USB-C-Anschluss, den Steckplatz für zwei Nano-SIM-Karten, eine kleine Öffnung für das Mikrofon und den Lautsprecher für die Medienwiedergabe. Auf der Oberseite befinden sich der Infrarotsender und die 3,5-mm-Buchse.
Auf der rechten Seite befindet sich der Ein-Aus-Knopf mit integriertem Fingerabdrucksensor, darüber befindet sich der Knopf zur Lautstärkeregelung. Auf der linken Seite befinden sich mittig zwei einzelne Tasten, deren Funktion jeweils softwareseitig konfiguriert werden kann.
Der Rahmen der Luna besteht aus glänzend schwarzem Metall und ist gerade glatt genug, um raue Spiegelbilder auf der Oberfläche zu erzeugen. Auch die Linsen der Rückkamera sind mit diesem Material eingefasst. Die Rückseite besteht aus verschiedenen Kunststoffen, darunter Panda-King-Glas, und die dem Luna beiliegende Schutzhülle besteht aus TPU, also thermoplastischem Polyurethan, was es relativ weich und flexibel macht.
Was die Verarbeitungsqualität des Telefons angeht, konnten wir am Gerät selbst keinen Anlass zur Beanstandung finden, seinen unangenehmen chemischen Geruch hatte es aber auch nach den 2 Wochen, in denen wir das Unihertz Luna getestet haben, nicht verloren. Ansonsten war wie erwähnt nur die Schutzfolie des Displays weniger zufriedenstellend.
Das mitgelieferte USB-C-Kabel ist genau einen Meter lang. Das Netzteil für die europäische Schuko-Steckdose liefert 2,0 Ampere bei 5 und 9 Volt bzw. 1,5 Ampere bei 12 Volt, auch hier sind uns keine Mängel aufgefallen. Nicht zuletzt besteht auch das kleine Werkzeug für den beidseitigen SIM-Kartenslot aus Metall.
Beim ersten Einschalten des Luna wird neben den üblichen Abfragen auch der Einrichtungsvorgang gestartet. Um den Google Play Store zu nutzen, kann das Telefon an dieser Stelle mit einem Google-Konto verknüpft werden. Von Beginn an stehen Ihnen verschiedene gängige Suchmaschinen zur Verfügung.
Zum Sichern bzw. Entsperren des Luna kann eine PIN festgelegt werden, es lässt sich aber auch eine Entsperrung per Gesichtserkennung und Fingerabdruck einrichten. Alle Erkennungsmethoden können auch für andere Zwecke genutzt werden, beispielsweise für die Anmeldung bei Apps.
Nach der Einrichtung kann der Luna bereits wie gewohnt genutzt werden. Über ein Widget auf dem Homescreen lässt sich beispielsweise die LED-Beleuchtung auf der Rückseite ein- und ausschalten oder konfigurieren.
Das Entsperren des Luna per Fingerabdrucksensor funktionierte sehr zufriedenstellend. Einerseits war die Geschwindigkeit, mit der wir bei der Erkennung des Fingerabdrucks die Oberfläche erreichten, angenehm, zudem erkannte der Sensor unseren Fingerabdruck sehr zuverlässig.
Bereits mit einem einzigen Foto des eigenen Gesichts ist die Einrichtung der Gesichtserkennung abgeschlossen und funktioniert dann durch den Blick in den aktivierten Sperrbildschirm in Richtung der Frontkamera. Das Entsperren erfolgt in der Regel genauso schnell wie das Entsperren per Fingerabdruck, kann jedoch gelegentlich einige Sekunden dauern. Mit Fotos ist es uns übrigens nicht gelungen, die Gesichtserkennung auszutricksen. Wenn die Erkennung mehrmals fehlschlägt, muss man einige Zeit warten, bis man sie erneut durchführen kann, dann hilft nur die PIN oder der Fingerabdruck.
Über Android 12 lassen sich weitere Sicherheitsfunktionen wie Smart Lock, Google „Find my Device“ und die Bildschirmfixierung nutzen, auf die wir in diesem Test des Unihertz Luna jedoch nicht näher eingehen.
Der Luna lässt sich sowohl einhändig als auch mit beiden Händen gut bedienen; Allenfalls das Gewicht ist uns in dieser Hinsicht immer etwas negativ aufgefallen. Die Tasten sind sowohl für Links- als auch für Rechtshänder gut zu erreichen, die Bedienung mit der rechten Hand empfinden wir jedoch meist als am komfortabelsten. Einigen wird das Fehlen der unteren Funktionstasten auffallen. Standardmäßig wird ihre Funktion von Gesten übernommen, die vom unteren Bildschirmrand aus ausgeführt werden. Wem diese Bedienung nicht gefällt, kann über folgende Unterpunkte in den Einstellungen zu den drei bekannten Funktionstasten zurückkehren: Bedienhilfen -> Systemsteuerung -> Systemsteuerung -> Bedienung über 3 Tasten.
Das Design einiger Menüoberflächen hat uns überhaupt nicht gefallen, beispielsweise das ausklappbare Menü der Benachrichtigungsleiste. Trotz der Größe der dortigen Schaltflächen werden deren Beschriftungen nur einzeilig dargestellt. Überlange Beschriftungen, die häufig vorkommen, werden abgeschnitten und als Lauftext angezeigt. Wir halten dies für eine absolut unbefriedigende Designentscheidung, für die es keine offensichtliche Abhilfe gibt. Die systemweite Reduzierung der Schriftgröße hat uns jedenfalls nicht geholfen. Da das Luna jedoch eine unveränderte Android-12-Oberfläche nutzt, können wir Unihertz hierfür keinen Vorwurf machen.
Das LED-Bedienfeld ist ein Widget und kann verschoben oder ganz entfernt werden. Wenn Sie auf der ersten Seite des Homescreens weiter nach links wischen, gelangen Sie zur Google-Suche.
Für unseren Unihertz Luna-Test haben wir uns die Kameras natürlich genauer angeschaut. Im Luna sind insgesamt vier Kameras bzw. Kamerasensoren verbaut, zwei normale sowie eine Makro- und eine Infrarotkamera. Aus den von uns aufgenommenen Bildern haben wir folgende Informationen zu den einzelnen Kameras abgeleitet.
Die offiziellen Angaben des Herstellers sind sicherlich etwas irreführend, da sowohl die 32-MP-Front- als auch die 108-MP-Hauptkamera tatsächlich deutlich weniger Pixel in der Rohaufnahme liefern, als vermeintlich möglich ist. Das fertige Foto wird dann scheinbar nur noch hochskaliert, mit einigen Filtern nachbearbeitet und als JPEG-Datei gespeichert.
In diesem Zusammenhang würden wir in den meisten Fällen davon abraten, die jeweils höchste Auflösung dieser beiden Kameras, also 108 MP bzw. 32 MP, zu verwenden, da diese deutlich mehr Speicherplatz verbrauchen und keinen qualitativen Gewinn bieten.
Der Unterschied zwischen Rohdaten, also der Aufnahme in Originalqualität, und JPEG-Datei ist deutlich sichtbar. Softwareseitig werden unter anderem Weißabgleich, Kontrast und Belichtung der Rohdaten verarbeitet, bevor das Bild als JPEG-Datei gespeichert wird. Optisch sind die nachbearbeiteten Bilder zwar schön anzusehen, beim genaueren Hinsehen erkennt man jedoch hin und wieder einen unschönen Detailverlust. Leider kann man die Art und Intensität der automatischen Nachbearbeitung nicht beeinflussen, daher geht es hier um alles oder nichts.
Wer das Maximum aus den Kameras herausholen möchte, kann sich über das Rohdatenformat DNG freuen, allerdings sind die Einstellungsmöglichkeiten im PRO-Modus begrenzt. Die Verschlusszeit lässt sich grundsätzlich nicht bestimmen und für den Weißabgleich stehen nur Voreinstellungen zur Verfügung, kein Schieberegler. Die manuelle Belichtung lässt sich nur in 5 groben Schritten einstellen (-2,-1,0,+1,+2), der ISO-Wert lässt sich in Schritten von 100 bis 12800 einstellen, allerdings auch nur relativ grob. Die Rohdatenaufnahmen, die wir in diesem Testbericht des Unihertz Luna zeigen, haben wir übrigens nur leicht nachbearbeitet.
Die Makrokamera liefert durchaus schöne Ergebnisse, allerdings leider nur in 1600 mal 1200 Pixeln bzw. rund 2 Megapixeln. Der Fokuspunkt ist ebenfalls auf 4 Zentimeter fixiert. Die Schwarz-Weiß-Nachtsichtkamera mit 20 Megapixeln funktioniert auch bei völliger Dunkelheit gut, was durch die beiden auf der Rückseite verbauten Infrarot-LEDs ermöglicht wird.
Alle vier Kameras können sowohl Fotos als auch Videos aufnehmen, was wir besonders für Makro- und Nachtsichtaufnahmen interessant fanden. Für Videoaufnahmen steht eine elektronische Bildstabilisierung zur Verfügung, in den Optionen nur mit „EIS“ abgekürzt. Der Effekt ist bei hochauflösenden Videos deutlich sichtbar, bei Makrovideos konnten wir jedoch kaum einen Unterschied feststellen, was möglicherweise an der dort nur geringen Basisauflösung liegt, mit der gearbeitet werden muss. Das folgende Video zeigt eine Makrokameraaufnahme ohne aktivierte Bildstabilisierung.
Im Luna verbaut ist ein Helio G99 MT6789 SoC von MediaTek, dessen acht CPU-Kerne je nach benötigter Rechenleistung teils mit 2,0, teils mit 2,2 GHz takten. Als Grafikkarte ist auf diesem SoC die ARM Mali-G57 MC2 integriert. Ansonsten sorgen 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und 256 GB UFS-2.2-Massenspeicher für eine schnelle Datenverarbeitung und -speicherung.
Zur Einstufung der Hardwareleistung haben wir für unseren Test des Unihertz Luna den Sling Shot von 3DMark sowie die Benchmarks Storage 2.0 und Work 3.0 von PCMark herangezogen. Im Sling Shot Benchmark, der die Grafik- und Rechenleistung aktueller Mobilgeräte ermittelt, erreichte das Luna 3513 Punkte und übertraf damit 69 % der anderen Geräte. PCMark's Work 3.0 testet praktische Aufgaben in den Bereichen Internetnutzung, Textverarbeitung, Video- und Bildbearbeitung sowie Datenmanipulation. Der Luna erzielte hier 9015 Punkte. Im Storage 2.0, der sich speziell mit der Datenspeicherung befasst, wurden dank hoher Lese- und Schreibraten von 896 und 808 MB/s 27545 Punkte erreicht.
Ein Blick auf die Bestenlisten verrät, dass es im Storage-2.0-Benchmark im Bereich des Xiaomi Redmi K50i oder Huawei Honor 80 liegt. In der Work 3.0-Rangliste schnitt es besser ab als das Xiaomi Poco M5 oder Samsung Galaxy A72, aber etwas schlechter als das Unihertz Tank.
Das Luna beherrscht GMS, UMTS und LTE und bietet Platz für zwei Nano-SIM-Karten. Zum Einsetzen drücken Sie mit dem mitgelieferten Werkzeug in das kleine Loch des SIM-Steckplatzes, bis es herausgleitet.
Mit eingelegter SIM-Karte befanden wir uns laut Betriebssystem im o2-Netz und in der Statusleiste wurde neben den Verbindungsleisten das 4G-Symbol angezeigt. Mit aktivierter Option „Mobile Daten“ konnten wir problemlos über eine WLAN-Verbindung hinaus im Internet surfen. Per Datensparmodus könnten wir den Datenverbrauch begrenzen und ausgewählte Apps davon ausnehmen.
Die vorrangige Besonderheit des Luna ist sicherlich die LED-Beleuchtung auf der Rückseite, die auch Unihertz in seinen Werbebotschaften mehr als deutlich zum Ausdruck bringt. Hier haben uns vor allem die wenigen Einstellungsmöglichkeiten gestört. Es konnten neue Muster erstellt werden, die jedoch nur aus einer einzigen wählbaren Farbe bestanden. Wir konnten keine Farbverläufe erstellen.
Das sogenannte Ambient Light verändert die Farbe je nach Bildschirminhalt, was im Test gut funktioniert hat. Da die LEDs jedoch kontinuierlich blinkten, waren sie eher eine Belästigung als eine angenehme Untermalung der Atmosphäre. Die Idee der LED-Leuchten gefällt uns, wir sehen aber noch viel Verbesserungspotenzial in der Umsetzung.
Darüber hinaus verfügt der Luna über einen Infrarotsender sowie eine Reihe kleiner Werkzeuge, die seine verschiedenen Sensoren nutzen und bei allen möglichen Aufgaben helfen können. Die Spezifikationen einiger Tools konnten wir in diesem Test des Unihertz Luna mangels geeigneter Messmethoden nicht überprüfen. Die Herzfrequenz-Mess-App, die über die Hauptkamera funktioniert, konnte unseren Puls oft nicht genau messen, war aber warm Hände trugen dazu bei, das Ergebnis zu verbessern. Wir mussten den Kompass mehrmals kalibrieren, um magnetische Störungen zu vermeiden, bevor er den Nordpol größtenteils korrekt anzeigte.
Aufgrund der Unebenheiten des Gehäuses kann die Wasserwaage von vornherein nicht unbedingt genau verwendet werden. Die Apps „Protractor“, „Lot“ und „Hanging Image“ projizieren Messhilfen auf das Kamerabild und erleichtern so das Ausrichten von Objekten. Positiv überrascht waren wir vom eingebauten Infrarotsender. Damit und mit der vorinstallierten ZazaRemote-App konnten wir beispielsweise unseren in die Jahre gekommenen Toshiba-Fernseher fernsteuern.
Das LCD-Display des Luna hat 2340 x 1080 Pixel, es hat also eine Pixeldichte von 378 Pixel pro Zoll. Erst bei genauem Hinsehen erkennen wir die feinen Abstufungen der Schriften auf dem Bildschirm. Allerdings lässt sich diese hohe Auflösung nicht wie bei anderen Handys über die Einstellungen reduzieren, um beispielsweise Energie zu sparen. Kontrast und Farben des Displays erscheinen aus allen Blickrichtungen gleich stark. Lediglich bei zunehmend schrägeren Betrachtungswinkeln nimmt die Helligkeit leicht ab. Bei Sonnenschein hatten wir selbst bei maximaler Bildschirmhelligkeit Schwierigkeiten, die Inhalte gut zu erkennen.
Der eingebaute Lautsprecher für die Medienwiedergabe klingt für unsere Ohren kühl oder hell, was aufgrund seiner geringen Größe und dem daraus resultierenden Mangel an Bass kaum verwunderlich ist. Qualitativ ist der Klang sehr klar, zu hohe Lautstärken klingen allerdings schnell klappernd.
Um das Frontmikrofon zu testen, haben wir zunächst die App MyRecorder aus dem App Store heruntergeladen, da der vorinstallierte und nur sehr rudimentäre Soundrekorder Aufnahmen nur in sehr schlechter Qualität speicherte. Wir haben dann eine unserer Meinung nach sehr gute Aufnahmequalität erhalten, insbesondere angesichts der Art des Mikrofons.
5000 Milliamperestunden Kapazität hat der Akku des Unihertz Luna und ist damit großzügig dimensioniert, was allerdings auch maßgeblich zum recht hohen Gesamtgewicht von knapp 300 Gramm beigetragen haben dürfte. Für diesen Test des Unihertz Luna haben wir mehrere Lade- und Entladezyklen durchlaufen.
Mit dem mitgelieferten Netzteil und USB-C-Kabel konnten wir das Luna innerhalb einer Stunde von 10 % auf 90 % Kapazität aufladen. Die restlichen 10 % benötigten jedoch noch einmal 1,5 Stunden. Wer es also eilig hat, sollte sich die restlichen 10 bis 15 % des Ladevorgangs sparen, auch weil dies einigen Quellen zufolge den Akku schont.
Wir haben in Tests kontinuierlich 1080p-Videos auf YouTube mit voll geladenem Akku abgespielt. Dennoch kam der Akku mit der intensiven Mediennutzung ganz gut zurecht: Es dauerte 7,5 Stunden, bis der Akkustand um 90 % sank. Im Standby soll der Akku laut Hersteller sogar 700 Stunden durchhalten.
Alles in allem attestieren wir ihm für einen Preis von zum Testzeitpunkt 280€ (aktuell 279,99€*) eine gute Leistung. Allerdings sind uns im Test ein paar Kleinigkeiten am Unihertz Luna weniger positiv aufgefallen, die den unvorbereiteten Käufer zumindest verärgern könnten. Die lange Akkulaufzeit würde das Luna zu einem vielseitigen Multimedia-Begleiter machen, wenn es aufgrund seines relativ hohen Gewichts und seiner Abmessungen nicht auch etwas unhandlich wäre. Allerdings wird das hochauflösende Display durch eine nicht allzu hohe Helligkeit, insbesondere bei Sonnenlicht, eingeschränkt.
Die LED-Beleuchtung als wichtiges Alleinstellungsmerkmal hat für unseren Geschmack zu wenige Softwareeinstellungen, wir sehen aber viel Potenzial im Konzept. Die vorinstallierte Android-12-Oberfläche empfanden wir teilweise als sehr unpraktisch, was leider nicht behoben werden konnte. Die verbauten Lautsprecher haben einen sehr kühlen und pointierten Charakter; Eine zu hohe Lautstärke klang für unsere Ohren eher unangenehm.
Das Fehlen eines Speicherkartensteckplatzes wird durch den 256 GB internen UFS-2.2-Speicher zumindest teilweise kompensiert, die Upgrade-Fähigkeit vermissen wir aber dennoch. Lediglich bei der Verarbeitung der Displayschutzfolie sind uns Mängel aufgefallen, ansonsten ist das Luna offenbar sehr gut verarbeitet. Die vier eingebauten Kameras haben uns zwar nicht wirklich überzeugt, dennoch lassen sich damit schöne Schnappschüsse machen. Wer mehr aus den Kameras herausholen möchte, muss auf das verfügbare Rohdatenformat DNG zurückgreifen und dieses manuell bearbeiten.
Geblieben ist die Leistung der Systemhardware, die sich in Benchmarks zumindest recht gut gegen die Konkurrenz behaupten konnte. In der Praxis liefen alle Apps sehr flüssig, Spitzenleistungen sollte man bei grafisch anspruchsvollen Spielen allerdings nicht erwarten.
Das Unihertz Luna lieferte in unserem Test trotz einiger funktionaler Mängel ein solides Gesamtbild ab. Positiv fielen uns die lange Akkulaufzeit, die gute Rechenleistung und der großzügige Speicherplatz auf. Die LEDs auf der Rückseite hätten mehr Einstellungen vertragen können.
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Grundlegende Funktionen Display-Konnektivitätseigenschaften Andere Kamera Maximale Auflösung .DNG-Rohdateien (in Megapixeln) Maximale Auflösung .JPEG (in Megapixel) Blende Brennweite Gerät Audiobeispiel